Herstellung von Tofu
Ohne Milch kein Käse
Vor geraumer Zeit war Tofu auch unter dem Begriff „Bohnenkäse“ bekannt – eigentlich eine ziemlich genaue Beschreibung dessen, was er in Wahrheit ist: ein aus Sojamilch gewonnener Quark, der durch die Gerinnung ihrer Eiweißbestandteile entsteht, die durch Säuren oder Salze in Gang gesetzt wird. Ohne Sojamilch kein Tofu.
Vereinfacht gesagt werden zur Gewinnung von Sojamilch zunächst die getrockneten, steinharten und gelben Sojabohnen in Wasser eingeweicht, püriert und gekocht, bevor die festen Bestandteile gefiltert werden. Aus ihren jeweiligen Traditionen heraus machen die Chinesen das ein bisschen anders als die Japaner, aber am Ende entsteht so ziemlich das Gleiche: In China wird das Püree zuerst filtriert, gepresst und dann gekocht. Und in Japan kochen sie zuerst das Püree und filtern und pressen es erst dann. Der ballaststoffreiche Sojakuchen, Okara, chinesisch dòuzhā, bleibt dabei im Filter zurück. Okara kann sehr gut als Fleischalternative verwendet werden, weil es eine ideale Quelle für pflanzliches Protein darstellt. Da es einen neutralen Geschmack hat, wird es gerne mit anderen Zutaten kombiniert, um verschiedene Gerichte wie Burger, Suppen, Aufstriche und vieles mehr zu kreieren.
Ohne Gerinnung kein Tofu
Womit wir direkt schon beim Tofu sind. Der wird zwar nicht aus Okara gemacht, ist aber genauso vielfältig einsetzbar.
Wurde die Gerinnung der Sojamilch einmal in Gang gesetzt, dann geht es beim Tofu eigentlich nur noch um die gewünschten Texturen – oder anders gesagt darum, wie viel Flüssigkeit man im Tofu belassen möchte. Stoppt man die Gerinnung zum Beispiel sehr früh wieder, so ist das Ergebnis ein fast noch flüssiger Tofu, dessen Konsistenz ein bisschen an Vanillepudding erinnert. Lässt man dem Prozess mehr Zeit und presst das Ganze dann auch noch aus, wird der Bohnenquark immer fester und dichter. Auf jeden Fall enthält Tofu am Ende etwa 16 % hochwertiges Pflanzeneiweiß, 6 % Fett und weniger als 2 % Kohlenhydrate, ist also kerngesund und durchaus gut sättigend.
Auch die gewünschten Hohlräume sind wichtig, weswegen manche Tofusorten stark gekühlt oder auch gefroren werden. Auf diese Weise verwandelt sich das enthaltene Wasser in Eis, das so lange hart bleibt, bis der Tofu ausreichend getrocknet ist. Schmilzt das Eis dann später wieder, bleiben Hohlräume oder auch lagenweise Schichten zurück, die sich bei der Verarbeitung besonders gut mit Soßen oder Suppe vollsaugen können.
Verschiedene Tofu-Sorten
Ohne Überblick kein Genuss
Belassen wir es der Einfachheit halber an dieser Stelle bei den vier vielleicht wichtigsten Tofusorten. Es gibt natürlich jede Menge Spezialitäten und Varietäten, im Grunde unterscheiden sich diese aber nicht wirklich voneinander – zumindest für unsere meist eher unerfahrenen Gaumen:
Tofu: Tipps & Tricks
Tofu aufbewahren
Die Aufbewahrung von Tofu ist denkbar einfach und sehr dankbar, nach Öffnen der Verpackung lässt er sich problemlos für einige Tage im Kühlschrank aufbewahren. Geben Sie ihn dazu am besten in ein luftdicht verschließbares Gefäß mit frischem Wasser und tauschen Sie das Wasser täglich aus.
Räuchertofu trocknet nicht so leicht aus und ist durch die Räucherung länger haltbar. Man kann ihn gut in ein Wachstuch oder in Metzgerpapier einschlagen und ebenfalls im Kühlschrank lagern.
Andere Tofuprodukte wie Tofuwiener oder Bratlinge können nach dem Öffnen direkt in der Packung aufbewahrt werden. Man sollte sie allerdings zeitnah verbrauchen, da der bereits verarbeitete Tofu relativ schnell seine Konsistenz verliert und auszutrocknen beginnt.
Tofu entwässern
Ein Tipp für alle Fälle und wenn Ihnen der Tofu einfach noch zu weich sein sollte: Besonders leicht lässt sich überschüssiges Wasser im Tofu entfernen, wenn man ihn in der Verpackung über Nacht ins Eisfach legt – er sollte einmal komplett durchfrieren. Nach dem Wiederauftauen kann man das ausgetretene Wasser einfach abgießen.