Soufflé

Nicht ganz zu Unrecht eilt dem Soufflé der Ruf voraus, anfällig, anspruchsvoll, unberechenbar oder gar zickig zu sein. Allerdings geht es bei Weitem nicht nur darum, ob die Eier- bzw. Mehlspeise gut aufgeht und wie man verhindert, dass sie sofort wieder in sich zusammenfällt. Auch bei der Zubereitung der Soufflé-Masse selbst lauern so einige Tücken, an die man vielleicht erst einmal gar nicht denken würde, die aber mitentscheidend über Wohl oder Wehe eines Soufflés sind. Egal ob süß oder pikant: Wenn man ein paar Dinge bei der Zubereitung beachtet, ist es keine große Kunst, Soufflés selber zu machen.

Wie das Soufflé zu seinem Namen kam

Der Name des Soufflés stammt aus dem Französischen, wo „soufflé“ geblasen bzw. „souffler“ blasen bedeutet, was auf den entscheidenden Anteil von eingeschlossener Luft in dem Eiklar des Meisterwerks verweist.

Die ersten Versuche, eine geschmackstragende süße oder herzhafte Basis mit geschlagenem Eiklar zu veredeln, finden sich schon im frühen 18. Jahrhundert in Frankreich. So richtig durchgestartet ist die kleine Köstlichkeit aber erst ungefähr hundert Jahre später, als sich der französische Koch Marie-Antoine Carême der Sache annahm. Das Soufflé ist durch und durch französisch.


Herstellung eines Soufflés

Die Herstellung eines guten Soufflés ist kein Hexenwerk, wenn man einmal die grundlegenden Schritte und Komponenten verstanden hat und sich an ein paar unverzichtbare Regeln hält. Werfen wir also einen Blick auf das große Ganze und schlagen uns eine kleine, aber feine Bresche durch den Dschungel der Soufflés.

  • Die Sache mit dem Eischnee verbindet sämtliche Soufflés miteinander, ein Soufflé ohne Eischnee ist kein Soufflé. Weil das Eiklar zu ungefähr 90 % aus Wasser und zu 10 % aus Eiweiß besteht, ist es perfekt dazu geeignet, winzige Luftperlen einzuschließen, wenn es kräftig aufgeschlagen wird. Das Protein fungiert dabei als Hülle, die Luft und auch Wasser zuverlässig festhält, wenn die Ofenhitze ins Spiel kommt und sich Wasser und Luft ausdehnen. Auf diese Weise ist dafür gesorgt, dass die Masse erstaunlich hoch aufgehen kann, ohne dass Backpulver oder Hefe im Spiel wären.
  • Die Basis eines Soufflés bestimmt nicht nur darüber, ob das Endergebnis süß oder herzhaft ausfällt. Je nachdem, wofür Sie sich entscheiden, kommt auch mehr oder weniger Mehl zum Einsatz.
  • Süße Soufflés zum Beispiel kommen in manchen Fällen ganz ohne Mehl aus, weil hier vor allem der verwendete Zucker als Stabilisator dient. Nur manchmal wird der Grundmasse etwas Speisestärke zugegeben, um auf der sicheren Seite zu sein.
  • In herzhaften Soufflés macht Zucker nicht viel Sinn, sodass in diesen Fällen das Mehl die Aufgabe der Stabilisierung übernimmt. Auch deshalb werden pikante Soufflés oft als „luftige Béchamelsoße“ bezeichnet.
  • Egal, welches Soufflé Sie backen möchten: Um das Kochen bzw. um die Hitzezufuhr werden Sie bei der Zubereitung der Basis nicht herumkommen. Weil aber Eier schon bei relativ niedrigen Temperaturen denaturieren (stocken), ist das Temperaturmanagement bei der Vorbereitung eines Soufflés genauso wichtig wie beim Aufbacken. Man würde sich wundern, wie viele Soufflés nicht gelingen, weil die Fehler schon vor dem Backofen gemacht werden.

5 Tipps mit Geling-Garantie!

TIPP 1: Kein Fett im Spiel! Achten Sie beim Schlagen des Eiklars penibel darauf, dass kein Eigelb (das voller Fette steckt) aus Versehen mitverarbeitet wird. Auch müssen Geräte und Geschirr unbedingt fettfrei sein. Wenn Sie also den Küchenmixer dazu verwendet haben, die Basis anzurühren, und sich danach an das Eiweiß begeben wollen: unbedingt gründlich reinigen. Eine Metallschüssel vereinfacht das Aufschlagen des Eiklars ebenso wie ein Spritzer Zitronensaft oder eine Prise Salz.

Wenn Sie die Basis am Ende mit dem Eischnee verheiraten, sollten Sie sehr behutsam vorgehen. Auf keinen Fall darf man den Eischnee klassisch unterrühren, er muss langsam und vorsichtig untergehoben werden, bis er sich quasi ganz von allein mit der Basis gemischt hat.

TIPP 2: Merken Sie sich einfach, dass besonders die herzhaften Soufflés auf einer Basis aus kräftiger und manchmal auch recht dicker Béchamelsoße beruhen, der (oft) pürierte würzige Zutaten wie Fleisch, Fisch, Gemüse, Käse oder Kräuter beigemischt werden.

TIPP 3: Die süßen Soufflés dagegen basieren auf einer Zubereitung aus Sahne, Milch, geschmolzenem Zucker, Eigelb und manchmal auch Speisestärke oder Vanille, der Crème Pâtissière. Manchmal wird auch ein Fruchtpüree verwendet, das ohne Sahne oder Milch, dafür aber auf jeden Fall mit Eigelb und Zucker abgebunden wird.

TIPP 4: Grundsätzlich reagiert ein Soufflé nicht allzu gut auf einen hohen Wasseranteil in der Grundmasse. Besonders saftige Früchte wie Erdbeeren, Ananas, Himbeeren oder Kirschen werden deswegen eher separat gereicht. Schokolade und Nüsse wie Pistazien oder Walnüsse sind dagegen ebenso gut geeignet wie Zitronen- oder Orangenabrieb.

TIPP 5: Grundsätzlich gilt die Regel, dass das Eigelb der Basis erst ganz am Ende zugegeben wird. Sollten Sie also eine Béchamelsoße gekocht oder eine Zuckermasse aufgekocht oder Schokolade geschmolzen haben, dann warten Sie mit der weiteren Verarbeitung unbedingt so lange, bis die Basis wieder gut abgekühlt ist. Sie wollen ja kein Rührei, sondern ein Soufflé.
 

Soufflés im Ofen backen

Die Stromschnellen der Vorbereitung haben wir jetzt erfolgreich umschifft, nun geht es an das Backen, was, wie wir ja wissen, oft als der gefährlichste Teil angesehen wird. Aber ganz ehrlich: Wenn man nur ein paar Kleinigkeiten beachtet, dann ist das Ganze ein Klacks.

  • Verwenden Sie die richtigen Förmchen. Das Soufflé will im Ofen mit aller Macht nach oben, weswegen die Backformen unbedingt kerzengerade sein müssen.
  • Widerstand macht zwecklos. Vor dem Befüllen müssen die Förmchen sehr sorgfältig eingefettet und danach noch zusätzlich mit feinem Zucker (süß) oder Paniermehl bzw. fein geriebenem Käse (pikant) ausgekleidet werden. Nur so kann ein Soufflé reibungslos aufsteigen.
  • Befüllen Sie die Förmchen bis höchstens zu zwei Dritteln mit der Soufflé-Masse.
  • Achten Sie nach dem Befüllen darauf, dass sich nicht das kleinste bisschen Teig am Rand des Backgefäßes befindet. Teigreste im Zweifel mit dem Daumen abwischen und danach erneut den Rand einfetten.
  • Die typische Backtemperatur beträgt 180 bis 200 Grad (Ober-/Unterhitze, Umluft ist keine gute Idee) und die Backzeit liegt je nach Rezept bei etwa 20 bis 30 Minuten. Auf keinen Fall darf man den Ofen während des Backens öffnen. Das ist fast die wichtigste Regel.
  • Nach dem eigentlichen Backen öffnen Sie die Ofentür nur einen Spaltbreit (Kochlöffel einklemmen) und geben den Soufflés zwei Minuten Zeit, um sich ganz allmählich an die geringeren Temperaturen zu gewöhnen. Dann möglichst schnell servieren.

Soufflés richtig vorbereiten

In der Gastronomie werden Soufflés übrigens gerne in größeren Mengen vorbereitet und dann nur noch ausgebacken: Die befüllten Förmchen überstehen auch mehrere Stunden im Kühlschrank sehr gut bzw. lassen sich hervorragend einfrieren. Die Backzeit der gefrorenen Soufflés erhöht sich nur marginal um zwei bis drei Minuten.

Soufflé-Wissen ausprobieren!

Jetzt sind Sie an der Reihe Ihre Geschicklichkeit in der Küche anzuwenden und unser fantastisches Rezept für ein Spargel-Soufflé auszuprobieren. Zum Rezept geht es hier lang. 

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