So sparen Sie beim Kochen Zeit
Nicht trödeln
Schon klar: Wenn Sie sich für Tempo und Effizienz in der Küche interessieren, haben Sie wahrscheinlich kaum die Zeit für einen entsprechenden längeren Ratgebertext. Fassen wir uns also kurz und starten sofort ins Thema, das im Grunde nur aus zwölf Tipps besteht.
1. Schränke füllen und nachhalten
Kochen fängt beim Einkaufen an. Legen Sie sich Vorräte von haltbaren Lebensmitteln wie Mehl, Nudeln, Butter oder Dosentomaten an – ein Großeinkauf braucht sowieso deutlich weniger Zeit als viele kleine Einkäufe. Außerdem muss niemand hungern, wenn Ihr Vorratsschrank gut gefüllt ist und Sie entweder fürs Einkaufen ohnehin schon zu spät dran sind, oder es einfach nicht mehr geschafft haben.
Überprüfen Sie Ihre Vorräte regelmäßig und machen Sie sich eine Liste für den nächsten Einkauf – wie schnell hat man die Übersicht darüber verloren, wie viel Reis oder Nudeln wirklich noch übrig sind. Checken Sie bei dieser Gelegenheit auch das jeweilige Haltbarkeitsdatum. Wenn Ihnen erst auffällt, dass etwas fehlt, während Sie schon beim Kochen sind, verlieren Sie unnötig Zeit (und Nerven).
2. Clever einkaufen
Wo steht geschrieben, dass immer am Samstag eingekauft werden muss? Bei den mittlerweile komfortabel langen Öffnungszeiten sehr vieler Geschäfte ist es ein Klacks, sich auch später am Abend noch einmal kurz aufzuraffen und so die Schlangen in den Stoßzeiten zu meiden.
3. Schnelle Lebensmittel verwenden
Vorgegarter Reis und frische Pasta sind schnell gekocht, bei Kräutern, Erbsen, Spinat oder Beeren aus dem Tiefkühler spart man sich das Putzen und Hacken. Und den Blätterteig (nicht nur den) muss man nicht unbedingt selbst machen, sondern kann ihn auch in guter Qualität fertig kaufen.
Auch gut zu wissen: Couscous ist eine wunderbare Beilage und braucht bei Weitem nicht so lange, wie zum Beispiel Reis. Mit Brühe aufgießen, ziehen lassen, servieren.
4. Küche gut ausstatten
Legen Sie sich ein paar Gerätschaften zu, die die Arbeit in der Küche erleichtern und beschleunigen. Ein Blitzhacker hackt schneller als ein großes Messer, eine Küchenmaschine knetet Teig auf Knopfdruck und wer viel schmort, kann einen Schnellkochtopf gut gebrauchen. Gerade dann, wenn Sie häufig kochen und backen, kann sich eine solche Anschaffung für Sie lohnen. Wer größere Investitionen nicht scheut: Auf dem Gas- oder Induktionsherd gart alles besonders schnell.
Investieren Sie auch in scharfe Messer von guter Qualität: Mit ihnen schneidet man schneller und feiner. Und da man mit einem scharfen Messer nicht so leicht abrutscht wie mit einem stumpfen, ist sogar die Verletzungsgefahr geringer. Und auch, falls Ihnen das auf den ersten Blick seltsam erscheint: Ein gutes, robustes und nicht zu flaches Schneidebrett kann Wunder wirken.
Womit wir vor allem bei Töpfen und Pfannen wären. Eine hochwertige, schwere Pfanne speichert die Wärmeenergie viel länger als eine dünne und leichte. Mit gutem Hitzemanagement verhindern Sie, dass die Pfannentemperatur rapide absinkt, wenn das Bratgut in die Pfanne kommt – bis die Pfanne wieder auf Betriebstemperatur kommt, kann es länger dauern (und Ihr Bratgut will schließlich auch nicht gekocht, sondern gebraten werden). Dasselbe gilt ebenso für Töpfe.
5. Küche aufräumen
Das Genie überblickt das Chaos. Mag sein. Fakt ist aber auch: Wer weiß, was wo steht, vergeudet weniger Zeit. Deshalb gehören Küchenregale gnadenlos entrümpelt oder zumindest vernünftig sortiert – das spart Zeit und Nerven. Wer selten benutzte Gerätschaften und exotische Zutaten in „entlegenen“ Schränken unterbringt, hat neben dem Herd bequem Platz für aktuell wichtigere Dinge wie Gewürze, Utensilien und auch Schüsseln und Schalen – dazu im nächsten Punkt mehr.
6. Gut vorbereiten
Stellen Sie sich vor dem Kochen so weit wie möglich alle Zutaten und Gerätschaften bereit, damit Sie nur hinlangen müssen, wenn Sie beim Kochen sind. Das spart nicht nur Zeit, sondern verhindert auch kleine Küchenkatastrophen – wenn zum Beispiel die Soße anbrennt, weil man noch im Schrank verzweifelt nach dem Dosenöffner kramt. Auch Profiköche schwören auf diese Methode: Der vorbereitete Arbeitsplatz wird „Mise en Place“ genannt (wobei darunter auch eine bereits weitgehende Vorbereitung der jeweiligen Zutaten verstanden wird – das berühmte Schnippeln, bevor es am Herd losgeht).
7. Kochen planen
Lesen Sie sich das Rezept vor dem Kochen gründlich durch, und zwar von Anfang bis Ende. Wer jederzeit weiß, was als Nächstes zu tun ist, spart Zeit, kann nichts vergessen – und vermeidet ärgerliche Fehler.
Wer das Rezept gut kennt, kann schon im Voraus Wartezeiten identifizieren und diese dann sinnvoll nutzen. Während der Hefeteig für die Pizza geht, bereiten Sie den Belag vor. Bis das Nudelwasser kocht, bereiten Sie die Soße zu (Küchenwissen: Die Soße wartet auf die Nudel – nicht andersherum). Und während das Essen auf dem Herd oder im Ofen gart, räumen Sie schon die Küche auf und decken den Tisch.
8. Kurze Wege
Es macht weder Spaß, noch bringt es Sie irgendwie nach vorn, wenn Sie jedes Mal, nachdem Sie die Zwiebeln geschnitten, die Kartoffeln geschält, die Pilze geputzt oder das Fleisch pariert haben, zum Biomülleimer in der Küche gehen, um „schon mal“ die Reste zu entsorgen. Stellen Sie sich eine Schüssel zurecht, in die Sie konsequent alle Reste geben. Erst ganz am Ende gehen Sie zum Mülleimer – so wird das in der Gastronomie auch gemacht.
9. Platz macht Spaß
Total unterschätzt werden zu kleine Schüsseln und ausreichend verfügbare Schalen oder Teller, auf denen Sie bei Bedarf die eine oder andere Zutat „parken“ können, bis es ans Finalisieren geht. Stellt sich Ihre Schüssel als zu klein heraus, quillt sie schnell über, versaut Ihnen die Arbeitsfläche und Ihre gute Laune – und wenn Sie mitten im Geschehen losziehen müssen, um eine größere zu besorgen, verlieren Sie reichlich Zeit. Also: große Schüsseln, ausreichend Teller oder Schalen! Was Sie nicht brauchen, räumen Sie am Ende kalt lächelnd einfach wieder zurück in den Schrank.
10. Schneller garen
Immer mit Deckel kochen, im Zweifel auch, indem Sie den Deckel nur lose auflegen und ihn mit einem Kochlöffel am Schließen hindern – so bleibt die Hitze im Topf und der Inhalt kocht entschieden schneller. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Energie.
Wenn Sie einen haben – und eigentlich sollten Sie das – können Sie Ihr Kochwasser etwa für Nudeln, Spargel, Kartoffeln und Ähnliches zuerst in einem Wasserkocher zum Kochen bringen und dann in den Kochtopf überführen. Und wenn Ihnen eine Mikrowelle zur Verfügung steht, machen Sie Ihre Milch darin warm und wärmen auch Ihre Reste vom Vortag darin auf, wenn das Rezept es zulässt.
Es ist zwar eine Binsenweisheit, aber je kleiner Kartoffeln oder so ziemlich alle Gemüse im Vorfeld geschnitten sind, umso früher sind sie auch gar.
11. Einmal kochen, zweimal essen
Wer ein Gefrierfach (oder noch besser: einen Gefrierschrank) hat, kann – und sollte – vorkochen: einfach gleich die doppelte Menge des Rezepts zubereiten und einfrieren. Das spart Zeit beim Garen, beim Abwasch – und das Beste: Wenn der Hunger zuschlägt, muss man das Essen nur noch auftauen und aufwärmen.
Auch Basiszutaten wie Salatdressings, Pestos, Dips oder Brühen kann man in größeren Mengen zubereiten und dann einige Tage im Kühlschrank aufbewahren oder einfrieren.
12. Schnelle Rezepte aussuchen
Noch so eine Binsenweisheit: Wie lange man in der Küche steht, hängt vor allem vom Rezept ab – und ganz sicher auch davon, wie viel Mühe man sich für Aspekte gibt, die weniger mit der Zubereitung als vielmehr mit dem optischen Eindruck Ihres Essens zu tun haben. Wenn also keiner oder kaum einer zusieht: Weniger ist manchmal mehr. Außerdem garen Minutensteaks schneller als ein Braten, ein Auflauf braucht länger als ein Salat, und grüner Spargel ist immer schneller fertig als weißer, da man ihn nicht schälen muss und da er ohnehin schneller gar wird.