Petersilie

Ursprünglich stammt die Petersilie aus Marokko, Algerien, Tunesien, Albanien und Jordanien, sie ist also ein typisches Mittelmeergewächs. Mittlerweile wird Petersilie in ganz Europa angebaut und zählt zu den beliebtesten Küchenkräutern überhaupt. Ihre ätherischen Öle verleihen ihr das so typische Aroma und außerdem steckt sie auch voller Vitamin C, K und Mineralstoffe. Von Natur aus ist Petersilie nicht kraus, sondern glatt. Nur weil man Petersilie schnell mit der sehr giftigen Hundspetersilie verwechseln kann, wurde im Mittelalter eine Variante gezüchtet, die zwar genauso schmeckt wie Blattpetersilie, dabei aber die typisch krausen Blätter aufweist.

In der Küche liefert Petersilie zuverlässig Frische und das typische Aroma, mit dem sich Suppen, Eintöpfe, Soßen, Quarks, gebratenes Fleisch und Salate verfeinern lassen. Auch die Petersilienwurzel steckt voller Geschmack und Aromen. Petersilie ist ein typischer Bestandteil eines Bouquet garni und natürlich auch der Gremolata. Petersilie lässt sich gut im Kühlschrank lagern, gut einfrieren und schmeckt sogar als getrocknetes Kraut.

Woher die Petersilie stammt

Gut, dieses winzige Stück Weltpolitik kann uns eigentlich egal sein – zumal ja auch alles glimpflich ausgegangen ist. Interessant ist aber tatsächlich der Name des Inselchens, Isla del Perejil (Insel der Petersilie). Er lässt sehr gute Rückschlüsse darauf zu, wo die Petersilie, wie sie heute in unseren Suppen und Soßen so vorkommt, botanisch gesehen herstammt: Ursprünglich gab es sie ausschließlich in Marokko, Algerien, Tunesien, Albanien und Jordanien. Erst viel später wurde sie gezielt in Spanien, Portugal, auf den Balearen, in Italien, Slowenien, Kroatien, Dänemark und Schweden künstlich durch den Menschen angesiedelt. Petersilie ist eine ganz klare Erfindung des Mittelmeerraums.

Petersilie steckt voller Aroma

Vielleicht auch deshalb sind ihre Blätter, Stiele und Wurzeln so vollgepackt mit ätherischen Ölen, Vitaminen und Mineralstoffen – immerhin sind so gut wie alle Krautpflanzen aus der Region besonders aromatisch und intensiv.

Petersilie ist eigentlich nicht kraus

Natürlicherweise sind die Blätter der Petersilie übrigens glatt und gar kein bisschen kraus, so wie man sie heute findet. Dummerweise sieht die Pflanze nämlich – zumindest für ungeübte Augen oder Nasen – der extrem giftigen Hundspetersilie zum Verwechseln ähnlich. Wer Hundspetersilie zu sich nimmt, bekommt auf jeden Fall größere gesundheitliche Probleme und kann auch ohne Weiteres daran sterben.

Um die Verwechselungsgefahr zu reduzieren, machten sich zum Glück ein paar geduldige mittelalterliche Mönche daran und züchteten gezielt eine Petersiliensorte, die zwar fast so gut schmeckte und wirkte wie die glatten Sorten, dabei aber auffällig krause Blätter trug: Ab sofort war die Petersilie sicher.


Petersilie kann giftig sein

Wobei das auch nicht ganz stimmt, weil die Pflanze mit ihrer Blüte im zweiten Jahr eine hohe Konzentration des Giftstoffs Apiol in den Samen und auch in der Pflanze selbst aufbaut – und der ist alles andere als ein Vergnügen für unsere glatte Muskulatur, zu der leider auch Magen, Darm und die Gebärmutter zählen. Auch Niere und Leber können gut und gerne auf Apiol verzichten.

Petersilie verzehrt man also besser nicht, wenn sie bereits zweijährig ist. Lieber zu Hause jedes Jahr ein paar neue Pflanzen aussäen, das machen die großen Gewächshäuser und Anbauer auch nicht anders. Schließlich wurde die Petersilie nicht umsonst zur Giftpflanze des Jahres 2023 gewählt.

Petersilie in der Küche

Als Gewürz finden ihre Blätter frisch gezupft, frisch gemahlen oder tiefgefroren bei einer Vielzahl von Gerichten Verwendung. Die Stängel haben ebenso viel Aroma wie die Blätter, sind also alles andere als Küchenabfall. Besonders zum längeren Mitkochen eignen sich die Stängel gut, weil sie dabei weicher werden und die flüchtigen ätherischen Öle nach und nach an Suppe oder Soße abgeben.


Wurzelpetersilie

In der Küche wird zwischen der Wurzelpetersilie, die vor allem ihrer Wurzel wegen angebaut wird, und der Blattpetersilie unterschieden. Die weiße Petersilienwurzel ist länglich und spitz zulaufend und sieht der Pastinakenwurzel sehr ähnlich. Wurzelpetersilie wird zum Würzen von Suppen und als Kochgemüse verwendet, auch Cremesuppen aus Wurzelpetersilie schmecken hervorragend. Sie versteht sich erstklassig mit Möhren, Sellerie und Lauch und macht sich mit ihrem süßlichen, intensiv würzigen Aroma in Soffritto und im Suppengemüse sehr gut.

Blattpetersilie

Blattpetersilie wird oft roh gegessen oder nur kurz erhitzt. Bei längeren Garzeiten können die Stängel wie schon gesagt zum Aromatisieren verwendet werden, die Blätter fügt man dann erst kurz vor dem Servieren hinzu. Krause Petersilie sollte nicht mitgekocht werden und ist etwas herber und würziger im Geschmack als die glatte.

Petersilie ist ideal zur Veredelung von Quark, Mayonnaisen, Soßen, Eintopfgerichten, Suppen, Gratins, Gemüsegerichten und natürlich als Garnitur. Zum Garnieren eignet sich die krause Petersilie besser, da glatte Petersilie schneller welk wird und sie von Natur aus etwas herber und würziger ist. Sie ist unverzichtbarer Bestandteil von klassischen Soßen wie der Gremolata und der Persillade (in Frankreich heißt die Petersilie wie ein bekanntes Vollwaschmittel: Persil) und gehört fest in jedes Bouquet garni, das etwas auf sich hält.

Um Soßen und Gratins zu verfeinern, wird Blattpetersilie für gewöhnlich sehr klein gehackt, zu gegrilltem oder im Ofen gebackenem Fleisch passen auch ganze Zweige oder zumindest Blätter ganz gut. In der türkischen Küche werden so gut wie alle kalten Gerichte und gebratenes Fleisch mit gehackter Petersilie garniert. Beim Taboulé, dem Salat aus der libanesischen Küche, ist Petersilie neben Minze und Weizengrieß die Hauptzutat. Man kann Petersilie auch in Öl ausbacken und zu kurz gebratenem Fleisch reichen.

Petersilie lässt sich gut lagern

Petersilie lässt sich ziemlich gut einfrieren und hält sich dann locker für sechs Monate, ohne viel an Geschmack oder Aroma einzubüßen.

An einem kühlen, dunklen Ort oder im Kühlschrank bleibt Petersilie einige Tage gut in Form, aber nur, wenn sie in einem entsprechenden Frischhaltebeutel aufbewahrt wird.

Getrocknete Petersilie kann in einer luftdicht verschlossenen Dose oder einem Glas sogar über zwei Monate gelagert werden. Sie muss aber kühl und dunkel aufbewahrt werden, sonst gehen die Aromen unwiederbringlich verloren.

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