Nachhaltig einkaufen
Nachhaltig und ökologisch einkaufen ist gar nicht so kompliziert und teuer, wie es im ersten Moment vielleicht klingen mag – wenn man ein paar einfache Tipps beachtet:
- Einkauf für mehrere Tage planen.
- Vorräte prüfen. Was ist noch im Haus? Was muss man tatsächlich noch besorgen?
- Einkaufsliste schreiben, realistische Mengen planen – und sich dann auch an die Planung halten. Nicht mehr einkaufen, als man absehbar verarbeiten kann.
- Regionale und saisonale Produkte: Eine bessere Ökobilanz dank kurzer Transportwege, die Unterstützung regionaler Betriebe mit mehr Transparenz und größere Wertschätzung verschiedener Lebensmittel: Aus diesen Gründen sollten Sie versuchen, den Einkauf möglichst regional und saisonal zu gestalten. Das heißt nicht, dass Sie hierfür zwingend zum Hofladen müssen. Beim Handelshof werden Sie garantiert auch bei diesen Produkten fündig.
Nachhaltig lagern und aufbewahren
Nach einem möglichst nachhaltigen Einkauf müssen die Lebensmittel natürlich auch in Küche, Kühlschrank oder Vorratskammer ein geeignetes Plätzchen finden.
Vorratskammer
Einige Basiszutaten zum täglichen Kochen hat wohl jeder auf Vorrat im Haus. Hülsenfrüchte, Nüsse, Getreideprodukte, Konserven und Co. sind nicht so schnell verderblich und in einer trockenen, dunklen Speisekammer oder einem entsprechenden Vorratsschrank am besten aufgehoben.
Tipp: Füllen Sie trockene Zutaten aus den Verkaufsverpackungen in Gläser um. So sind Ihre Lebensmittel luftdicht, sicher, einheitlich und übersichtlich verstaut. Vor allem aber behalten Sie den Überblick über Zutaten und Mengen und wissen ganz genau, wie viel wovon Sie noch auf Lager haben (jeder kennt doch diese schreckliche Sache mit den gefühlt zehn angebrochenen Tüten Reis, die sich schön gleichmäßig in den Stauräumen verteilen. Schluss damit!)
Konservieren
Lebensmittel haltbar machen mit Salz – das nennen wir einsalzen oder auch pökeln. Die bekanntesten Ergebnisse sind, neben entsprechendem Fleisch und Fisch, das klassische Sauerkraut, Salzzitronen, Salzgemüse oder auch das legendär gute koreanische Kimchi.
Auch einmachen, sauer einlegen, einwecken und einkochen sind erstklassige Optionen – das wussten schon unsere Omas!
Mindesthaltbarkeitsdatum
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist abgelaufen. Was jetzt? Verlassen Sie sich ruhig mal wieder auf Ihre Sinne, statt blind auf die aufgedruckten Daten zu vertrauen. Schließlich geben diese, wie das Wort schon sagt, nur eine MINDEST-Haltbarkeit an. Das bedeutet: Der Hersteller garantiert bei durchgehend richtiger Lagerung des ungeöffneten Produkts bis zu diesem Zeitpunkt, dass es seine spezifischen Eigenschaften nicht wirklich verändert. Das heißt aber nicht automatisch, dass es direkt nach Ablauf ungenießbar ist. Das MHD ist eben kein „Verfallsdatum“.
Anders gesagt: „mindestens haltbar bis“ bedeutet nicht „garantiert tödlich ab“.
Einige Produkte schmecken vielleicht nur etwas weniger intensiv oder verändern ihre Farbe leicht – kein Grund, sie wegzuwerfen. Manche Lebensmittel sind ungeöffnet und korrekt gelagert sogar Monate über das MHD hinaus noch problemlos genießbar:
Eier: kühl gelagert bis zu 2 Wochen über MHD – bestenfalls durchbraten und vorher den Eiertest machen: Glas mit Wasser füllen und Ei hineinlegen. Bleibt es am Boden, ist es noch genießbar. Schwimmt es auf, dann muss es weg.
Joghurt, Quark und Sahne: bis zu 2–4 Wochen über MHD
Käse, eingeschweißt: bis zu 3 Wochen über MHD
H-Milch: bis zu 8 Wochen über MHD
Reis, Nudeln, Mehl, Kakaopulver: bis zu 1 Jahr über MHD
Konserven aller Art: bis zu 1 Jahr über MHD – wölben sich Deckel und Boden, müssen sie weg
Säfte in Glasflaschen: bis zu 1 Jahr über MHD
Trockengewürze: über 1 Jahr über MHD, mit Geschmackseinbußen
Zucker, Salz und Tee: nahezu unbegrenzt haltbar
Frisches Brot: in Scheiben geschnitten einfrieren und im Toaster nach Bedarf knusprig aufbacken – (fast) so gut wie frisch aus dem Ofen.
Reife bzw. überreife Bananen: schälen, in Scheiben schneiden und einfrieren. Gefroren und püriert werden sie zur veganen „Nicecream“ oder aufgetaut und zerdrückt zur Basis für das nächste Bananenbrot.
Beerenobst: Leicht angetaut zusammen mit anderen Früchten püriert und nach Belieben getoppt werden sie später zu Smoothies.
Gemüse: Vor dem Einfrieren klein schneiden, dann geht die Verarbeitung schneller, weil man nicht abwarten muss, bis die Möhren, der Sellerie etc. später wieder aufgetaut sind. Einfach portionsweise entnehmen.
Reste: Viele selbst gekochte Gerichte wie Braten, Suppen, Chilis oder Eintöpfe lassen sich ebenfalls problemlos portionsweise einfrieren und nach Bedarf verwenden.
Und sonst noch so?
Selber kochen. Das beste Mittel, um in der Küche nachhaltiger zu agieren, lautet ganz klar: frisch kochen und selber machen. Bedeutet zwar mehr Aufwand, dafür weiß man aber sehr genau, was sich in den Speisen tatsächlich befindet.
Reste verwerten: Der gute alte Eintopf ist völlig zu Unrecht in Vergessenheit geraten. So gut wie alles, was beim bzw. vor dem Kochen übrig oder zu viel war, lässt sich mit ein bisschen Brühe und Geschick zu einem erstklassigen Gaumenschmaus kombinieren – das Gleiche gilt für Aufläufe: ein bisschen Reis, Nudeln, Käse und dazu allerlei aus dem Restefach …
Wasser kochen: Verwenden Sie häufiger einen Wasserkocher! Bei unter 1,7 Litern ist das (bei allen Herdarten außer Induktion) energieeffizienter als der Kochtopf. Bei größeren Mengen: so viel Wasser, wie in Ihren Kocher passt, dort aufkochen und zeitgleich die restliche Menge im Topf. Wichtig: Beim Kochen gehört der Deckel auf den Topf!
Ofen: Restwärme nutzen! Stellen Sie ihn schon einige Minuten vor Backende aus und lassen Sie die Tür geschlossen. Die Temperatur bleibt auch ohne Strom noch einige Zeit ausreichend hoch, um das Gericht fertig zu garen.
Spülmaschine: Wenn sie voll ist, ist sie deutlich effizienter als das Spülen von Hand – allerdings nur dann.
Kühlschrank abtauen: Das senkt den Energiebedarf des Aggregats um bis zu 50 %.
Mülltrennung ernst nehmen – nur so kann gut recycelt werden.
Und dann – eigentlich eine Selbstverständlichkeit: Vermeiden Sie Plastik als Umverpackung, so gut es eben geht …