Kleine Schritte, große Wirkung!
Ein erster Punkt, an den Sie als Gastronom anknüpfen können, ist eine optimierte Energienutzung. Somit tragen Sie nicht nur aktiv zur Senkung von CO2-Emissionen bei, sondern haben durch sinnvolle Investitionen in passendes Equipment auch die Möglichkeit, Geld zu sparen. Mit der Umstellung auf LED-Leuchten ist hier bereits der Anfang gemacht. Aufgrund ihrer langen Lebensdauer sinken Austauschrate und Entsorgungsanteil, gleichzeitig müssen weniger Leuchten produziert werden. Die modernen Lichtquellen verringern nicht nur die Stromkosten, sondern auch die Lichtverschmutzung des Nachthimmels. Bei der LED-Beleuchtung ist darüber hinaus sogar der gesamte Lebenszyklus nachhaltig. Somit sparen Sie nicht nur Kosten, sondern können sich sicher sein, dass zur Verfügung stehende Ressourcen umweltbewusst eingesetzt werden. Natürlich gilt aber auch hier ein gewisses vorausschauendes Handeln. Heißt: beim Verlassen eines Raumes alle Lichter ausmachen oder in wenig benutzten Bereichen wie Gängen, Toiletten oder Kühlräumen durch einen Bewegungsmelder Abhilfe schaffen.
Ein echter Problemfaktor ist der übermäßige Einsatz von Spülmaschinen. Achten Sie darauf, die Spülmaschine erst vollständig zu füllen, bevor Sie sie anschalten. So können Sie mehrere unnötige Spülmaschinengänge pro Tag leicht vermeiden.
Vermeidung sollte auch bei produziertem Abfall das Stichwort sein! Also nach Möglichkeit das ganze Produkt verwerten, um Müllberge von Lebensmitteln zu vermeiden … Jeder Ihrer Mitarbeiter kann dabei einen wichtigen Beitrag leisten.
Auf Eigenmotivation kommt es auch bei der Mülltrennung an. Stellen Sie einzelne Abfalleimer für jede Art von Müll auf, sodass nicht alles gesammelt und vermischt weggeworfen werden muss. Aber nicht nur der Entsorgungsort gestaltet sich problematisch, sondern insbesondere die Menge an entsorgten Lebensmitteln sollte zum aktiven Handeln aufrufen! Jährlich werden tonnenweise Lebensmittel im Gastgewerbe entsorgt, viele davon unverdorben und noch verwertbar. Für Sie als Gastronom zieht dieser Prozess hohe Lebensmittelkosten nach sich.
Den Anfang machen
Der erste Schritt liegt nicht etwa in dem Ansatz, gar keinen Müll mehr zu produzieren, sondern so zu wirtschaften, dass der Einfluss auf die Umwelt geringer wird. Und einer der Hauptfaktoren dafür ist – wie oben schon erwähnt – die Reduzierung von Lebensmittelabfällen. Insbesondere Großküchen, Restaurants und Catering produzieren zu viel Abfall.
Nehmen Sie sich bei Gelegenheit doch einmal Ihre Speisekarte vor! Gehen Sie die Gerichte einzeln durch und überdenken Sie möglicherweise die Portionierungen. Oftmals geht der Teller halb voll zurück und die eigentlich noch verwertbaren Reste werden einfach entsorgt. Dass dies so nicht sein muss, zeigt die Möglichkeit einer Restebox. Die übrig gebliebenen Speisereste werden dem Gast in einer ansprechenden recycelbaren Box zusammengepackt. Zusätzlich freut er sich über eine zweite leckere Mahlzeit später am Tag.
Da zu viel Fleisch eine negative Ökobilanz nach sich zieht, nehmen Sie die Gelegenheit beim Schopf und bieten Sie alternativ eine gesunde Auswahl an vegetarischen oder veganen Gerichten an. Längst hat der Verbraucher seinen Sinn für Nachhaltigkeit geschärft, sein Fokus für regionale Produkte und umweltfreundliche Herstellung ist also konstant gestiegen! Abfall, insbesondere Plastik, soll beim Konsum weitestgehend vermieden werden und auch der Begriff „Zero Waste“ ist weit mehr geworden als ein trendiges Schlagwort auf Twitter!
Bei der Zubereitung von Speisen entstehen auf natürliche Weise mitunter Reste. Prüfen Sie, welche dieser Reste wirklich unbrauchbar sind und zum Abfall zählen und welche Sie ggf. weiterverwenden können, zum Beispiel für Brühen, Soßen oder Suppen. Weiterhin besteht die Möglichkeit zu Spenden! Hier finden sich mittlerweile neben Initiativen wie Foodsharing auch Apps wie Mealsaver oder ResQ. Eine lokale Variante bieten nahe gelegene Bauernhöfe. Dort können Lebensmittelreste für die Viehfütterung an die Bauern übergeben werden. (Füttern Sie die Tiere bitte nicht aus eigener Hand!)
Leben Sie es vor!
Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Klären Sie Ihre Mitarbeiter über die Bedeutung des nachhaltigen Handelns im gastronomischen Gewerbe auf. Schulungen sind eine gute Möglichkeit, das Personal für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Ein nachhaltiger Auftritt Ihres Betriebs hilft Ihnen darüber hinaus bei der Abgrenzung von der Konkurrenz und kann schnell ein Alleinstellungsmerkmal werden. Entsprechende Hinweise auf der Homepage, Flyern oder auch der Speisekarte können zusätzlich helfen, neue Kundengruppen für Ihr Restaurant zu erschließen. Speisen aus lokalem Anbau und Kaffee aus Fairtrade-Produktion kommen dabei garantiert gut an! Schlussendlich bietet sich für den Kunden ein echter Mehrwert, da er aktiv am Nachhaltigkeitsprozess teilnimmt und diesen durch seine Bestellung unterstützt und fördert. Eine Win-win-Situation für beide Seiten!