Mousse

Aus dem Französischen übersetzt bedeutet Mousse nichts anderes als Schaum und damit ist eine Mousse auch schon ganz gut beschrieben.
Im Unterschied zu Cremes oder Pudding wird der Basis eine ordentliche Portion Luft untergehoben, die meist in geschlagener Sahne oder in Eiklar eingeschlossen wird. Eine Mousse ist nicht zwingend süß, auch wenn ihre berühmteste Variante, die Mousse au Chocolat, natürlich eine süße ist. Kalt, warm oder auch heiß werden gerne Mousses serviert, deren Basis auf herzhaften Zutaten wie Räucherfisch, Pâté, Schinken, Krustentieren oder Gemüsen aufbaut. Bei einer warmen oder heißen Mousse kommt eher Eischnee zum Einsatz, kalte setzen lieber auf Sahne und manchmal auch Butter.
Eine Mousse besteht aus den berühmten drei „Bs“: Basis, Bindung, Bläschen. Die Bindung wird oft durch Ei oder Gelatine erzeugt. Eine Mousse kann in der Küche aus so ziemlich allem gemacht werden, was die Fantasie hergibt – immerhin muss die Basis ja nur binden und schaumig gemacht werden. Kaffee-, Vanille-, Zitronen-, Orangen- oder auch Himbeer-Mousse ist ebenso denkbar wie ein Schäumchen aus alkoholhaltiger Basis, aus grünem Tee oder aus Kaviar.

Eine Mousse ist nicht nur süß

Selbst wenn man ganz tief gräbt in der Geschichte der Kulinarik: Wer wann die Mousse erfunden hat, ist heute wohl nicht mehr zu ermitteln.
Wobei man einschränkend erwähnen muss, dass wir hier nicht über die vielleicht berühmteste Variante, die Mousse au Chocolat, sprechen, sondern ganz allgemein über die Herstellung einer feinen Creme, die luftig aufgeschlagen wird und die sowohl herzhaft als auch süß ausfallen kann.

Die erste Mousse au Chocolat

Wir könnten uns also an dieser Stelle mit dem rätselhaften Verfasser oder der rätselhaften Verfasserin mit dem Pseudonym Menon befassen, der oder die in der Mitte des 18. Jahrhunderts eine Reihe sehr hochwertiger Kochbücher schrieb, die nachhaltigen Einfluss auf die späteren Erfolge eines Auguste Escoffier oder Paul Bocuse hatten (und somit auf den ausgezeichneten Ruf der heutigen französischen Küche ganz allgemein).

Wir könnten auch berichten, dass Menon das erste Kochbuch überhaupt lieferte, das im späteren Kanada erschien (also im französischsprachigen Quebec). Auf jeden Fall wird Menon nachgesagt, dass aus seiner oder ihrer Feder das erste schriftlich belegte Rezept für eine Mousse au Chocolat stammt. Niedergeschrieben wurde es im Jahr 1755.

Genauso wäre es denkbar, sich mit dem schillernden Künstler, Bohemien und Feinschmecker Henri Toulouse-Lautrec zu befassen, der den spannendsten Teil seines kurzen Lebens mit großer Intensität in Paris zubrachte und den Post-Impressionismus im ausgehenden 19. Jahrhundert prägte. Ihm wird nachgesagt, er habe eine Süßspeise erfunden, die er übersetzt als „Schokoladen-Mayonnaise“ bezeichnete und die verdächtig nach einer Mousse au Chocolat klingt.

Wer sie nun erfunden hat, die Mousse au Chocolat? Wir wissen es einfach nicht.

Einzig sicher ist allein, dass ausgerechnet die USA immer am 3. April den National Chocolate Mousse Day begehen – und da ist es mit der Sicherheit auch schon wieder vorbei, weil weder jemand weiß, warum es ausgerechnet der 3. April ist, noch warum sich ausgerechnet die Amerikaner so sehr für die Süßspeise interessieren. Immerhin scheint sie ursprünglich ja französische Wurzeln zu haben.

Was Mousse bedeutet

Aber gut. Zerbrechen wir uns nicht den Kopf über das Wer, Wann und Woher, sondern lernen erst einmal, dass der Begriff „Mousse“ ein französischer ist und nichts anderes als „Schaum“ bedeutet. Wer eine Mousse vor sich hat, sieht im Grunde eine Creme, die mit Eischnee, Sahne oder Butter aufgeschlagen ist und die entsprechend luftig, leicht und locker angeschwebt kommt.
Es ist in diesem Zusammenhang – zumindest küchentechnisch gesehen – nicht entscheidend, wie die Basis ausfällt: herzhaft, zum Beispiel mit püriertem Fleisch, Wurst, Pâté, Schinken, Gemüse, Krustentieren, (Räucher-)Fisch oder Pilzen, oder süß wie die Mousse au Chocolat, eine Zitronen-, Himbeer-, Vanille-, Kaffee- oder Orangenmousse.

Was eine Mousse ausmacht

Und wenn wir schon über die Basis sprechen, dann merken Sie sich doch schnell noch die beiden anderen „Bs“, die eine Mousse kennzeichnen, nämlich Bindung und Belüftung. Die Basis gibt den Geschmack, Ei, Sahne, Gelatine (und manchmal auch Butter) sorgen für Standfestigkeit und die untergeschlagene Luft für den entscheidenden Fluff-Faktor.

Typisch für eine Mousse ist also nicht zwingend ihr Geschmack (bzw. die Geschmacksrichtung, der Geschmack ist natürlich immens wichtig), sondern vielmehr ihre schaumige, cremeartige, zart schmelzende Konsistenz.
Eine Mousse ist eine ganz besonders feine Sache, weswegen sie in nicht allzu großen Mengen sehr gerne als vornehme Vorspeise oder als nachhaltige Nachspeise serviert und genossen wird.

Der Unterschied zwischen Mousse und Pudding

Im Gegensatz zu dem, was wir heute gerne Pudding nennen, wird eine Mousse auch niemals aufgekocht und kommt oft kühl, kalt oder auch angefroren auf den Tisch. Die Sahne für eine Mousse au Chocolat sollte sogar besonders kalt aufgeschlagen werden, damit sie bei der anschließenden Verheiratung mit der bei moderaten Temperaturen geschmolzenen Schokolade nicht sofort in die Knie geht.

Eischnee oder Sahne für die Mousse?

Eischnee, der bei anderen Rezepten vorgesehen ist (vor allem bei denen, die eine warme oder heiße Mousse betreffen), ist da weniger anspruchsvoll, schmeckt allerdings auch nach fast nichts.


Was nicht weiter schlimm sein muss, wenn die Basis genug Geschmack und Aroma mitbringt:
Auch deshalb ist eine Mousse von Räucherfisch, Schalentieren, Käse, Schinken oder auch Pâté so genial und beliebt.

Mousse ist eine Delikatesse

Vor allem bei Anlässen wie Weihnachten, Silvester, runden Geburtstagen oder Jubiläen, bei schönen Tischgesellschaften oder gehobenen mehrgängigen Menüs gehört die eine oder andere Mousse auf die Teller. Sei es als Gruß aus der Küche, als Vorspeise, als auf das Weitere einstimmender Zwischengang, als krönende und opulente letzte Gaumenfreude zu Kaffee, Port, Likör oder Stärkerem: Mousse muss.

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