Klöße und Knödel ist gleich wunderbar
Groß, klein, flach, kugelrund. Gefüllt, kompakt, gesiedet, gekocht, gedämpft, gebraten. Köstlich zu Soßen, Säften, Suppen. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Klöße wahre Alleskönner in der Küche sind – egal, ob sie herzhaft oder süß genossen werden. Kein Wunder also, dass sich im Lauf der Jahrhunderte zahlreiche Rezepte und entsprechende Spezialitäten herausgebildet haben, die ohne Klöße überhaupt nicht denkbar wären.
Und genau deshalb ist es ebenfalls kein Wunder, dass man schnell den Überblick darüber verlieren kann, welche Klöße denn nun welche sind, welche wie heißen und wodurch sie sich jeweils auszeichnen bzw. von den anderen unterscheiden. Lassen Sie uns also mal ein bisschen stöbern und versuchen, Ordnung in die große Vielfalt innerhalb der Familie der Klöße zu bringen.
Woher haben Klöße und Knödel ihre Namen?
Das Einfachste zuerst: Im Westen, im Norden und in der Mitte Deutschlands nennt man die Rundlinge so gut wie immer Klöße (oder so ähnlich), im Süden und oft auch im Osten meistens Knödel (oder so). Ganz ihrer Form entsprechend geht der Begriff links, oben und mittig auf das althochdeutsche Wort „kloz“ zurück, das „Klumpen“, „Knolle“, „Kugel“ bedeutet und verwandt ist mit „Klotz“ und „klotzig“.
Der Knödel im Süden und Osten verdankt seinen Namen vor allem dem Anlaut „Kn“, der grundsätzlich für eine Verdickung steht (Knoten, Knolle, Knospe, Knoblauch, Knauf, Knopf, Knute, Knüppel, Knie). Und weil es dementsprechend logisch erschien, nahm man irgendwann den Begriff für Hügel, „knode“, her und benannte die Mehlbällchen danach.
Woraus Knödel und Klöße gemacht werden
So weit, so einfach. Dann lassen Sie uns nach der geografischen jetzt zur grundsätzlichen Einordnung der Klöße oder Knödel kommen – und auch die ist eigentlich ebenfalls ganz gut nachvollziehbar. Im Grunde geht es nur darum, woraus der jeweilige Kloß gemacht wird, und mit ein bisschen Geschichtskenntnis wird alles noch mal klarer:
Am Anfang der Entwicklung standen auf jeden Fall Rezepte, die auf Grieß oder Mehl basierten. Dann folgten Klöße aus altbackenem Weißbrot (was logisch ist, da man ja erst das Mehl brauchte, um Brot daraus backen zu können). Die Kartoffelklöße kamen als letzte an die Reihe, denn zunächst einmal musste man auf die Ankunft bzw. auf die großflächige Verbreitung der Erdäpfel in unseren Breiten warten – und das dauerte grob gesagt bis Mitte des 18. Jahrhunderts.
Klöße, Knödel und das Ei
Bis die Kartoffel mit ihrer wunderbaren hauseigenen Stärke zur Verfügung stand, standen die Leute damals vor allem vor der Herausforderung, das Mehl oder den Grieß oder die altbackenen Semmelbrösel so zu verarbeiten, dass der entsprechende Teig nicht augenblicklich auseinanderfiel, wenn er mit Wasser oder heißem Dampf in Berührung kam. Immerhin wollte man ja keine Mehlsuppe zum Trinken, sondern ein bissfestes Kügelchen zum Essen haben.
Und hier liegt ein weiterer sehr guter Orientierungspunkt zum Verstehen der Knödelwelt, weil alle mehl- oder getreidebasierten Klöße mehr oder weniger zwingend Eier als Bindemittel vorsehen. Ausnahme bildet dabei nur die Gruppe der Hefeklöße, der Germknödel, der Dampfnudeln und manchmal auch der Serviettenknödel, wobei die Hefe hier eher als Trieb- und weniger als Bindemittel fungiert.
Nur die Gruppe der Kartoffelklöße kann kalt lächelnd auf diesen Aufwand verzichten und setzt auf die reichlich vorhandene und leicht zu gewinnende Speisestärke als Bindung – hier kommen Eier nur ins Spiel, wenn man am Ende einen besonders luftigen Knödel will. Halten würden die Klöße aber auch ohne Ei, egal, ob sie aus gekochten, rohen oder einer Mischung beider Kartoffelarten gerollt werden.
Klöße und Knödel braten
So ziemlich alle Klöße lassen sich bestens weiterverarbeiten, wenn sie übrig geblieben sein sollten. Am schönsten werden sie, wenn man sie in Scheiben schneidet und in der Pfanne mit etwas Butter und reichlich Öl ausbackt. Danach ist es fast schon egal, ob man sie als süße oder als herzhafte Variante serviert.