Beliebtes Nahrungsmittel
Dass Eier ganz ausgezeichnete Nahrungsmittel sind, das haben schon unsere afrikanischen Vorfahren vor 60.000 Jahren gewusst. Vor allem die riesigen Straußeneier hatten es ihnen dermaßen angetan, dass sie sie nicht nur mit Vergnügen aufaßen, sondern ihre Schale auch mit hübschen Mustern verzierten. Auch die Ägypter und Sumerer fanden sie toll – so toll, dass sie sie kunstvoll bemalten und ihren Verstorbenen mit in die Gräber legten.
So ein Ei ist ja auch eine ausgesprochen praktische Sache: Aufheben, aufschlagen, aufessen – fertig war eine sehr reichhaltige Mahlzeit. Selbst heute noch ist das Ei von einem ordentlichen Frühstück kaum wegzudenken und auch ansonsten läuft ohne Eier in der Küche so gut wie nichts.
Das ist der Alltagsnutzen, aber was hat denn nun das Ei ausgerechnet mit Ostern zu tun und warum geben wir uns zuweilen so viel Mühe damit, sie anzumalen, zu färben, an Äste zu hängen und sie zu verstecken?
Ostern und Jesus Christus
Österlich betrachtet (wir erinnern uns: An Ostern ist Jesus Christus wieder lebendig geworden, nachdem er am Freitag zuvor am Kreuz gestorben war) steckt so ein Ei natürlich voller Symbolkraft: Zum einen ist es per se das Symbol für das Leben, schlicht weil aus ihm auf wundersame Weise lebendige Lebewesen schlüpfen. Zweitens gibt es Leute, die das Öffnen des Eis mit der Öffnung der Grabstätte Christi vergleichen. Und wenn drittens die Eier rot gefärbt wurden, dann stand die Farbe symbolisch für das Blut von Jesus, der sich ja schließlich mehr oder weniger freiwillig für unsere Erlösung geopfert hatte.
Kunterbunte Farben
Das Färben der Eier zu Ostern hat aber auch weniger religiöse als vielmehr praktische Gründe: Da ist zunächst einmal die Sache mit der Haltbarkeit, denn erstens sind sogar rohe Eier ziemlich gut und lange haltbar und wenn sie dann zweitens auch noch gekocht werden, vervielfacht sich dieser Faktor noch einmal deutlich. Gut zu wissen, dachten sich die Leute im Mittelalter, denn leider, leider hatte die Kirche Eier zum Fleisch erklärt, sodass sie während der Fastenzeit einfach nicht gegessen werden durften. Den Hühnern war das natürlich herzlich egal und so legten sie gleichmütig weiterhin ihre Eier.
Jetzt kam der Trick: Die Eier wurden gesammelt, gekocht und für jede Woche der Fastenzeit mit einer bestimmten Farbe versehen. Schon wusste man, welche Eier älter und welche jünger waren. Und wenn dann der Ostersonntag kam, dann wurde ordentlich reingehauen. Je frischer, desto lieber.