Essbare Blüten

Das sind ja schon ganz schöne Hingucker: So eine Zucchiniblüte, ein paar fragile Eisbegonienblätter oder auch die gute alte Lavendelblüte sehen nicht nur umwerfend aus – sie punkten auch mit sehr interessanten Aromen und Geschmacksnoten, werten Ihr Gericht also nicht nur optisch, sondern auch kulinarisch ganz schön auf. Welche sich wofür eignen? 

Weil das Auge schließlich mitisst

Das ist im Grunde wirklich ein Jammer: Von den etwa 80.000 essbaren Pflanzenarten, die es auf der Welt gibt, landen gerade einmal ca. 150 auf unseren Tellern. Das ist kulinarisch gesehen ziemlich schade – und wirklich sehr, sehr wenig, aber wenn wir über die schönen essbaren Pflanzenblüten sprechen, die gerne und problemlos in der Küche verwendet werden könn(t)en, dann sieht die Sache fast noch ein bisschen düsterer aus.

Dabei hübschen die Blüten und Blütenblätter die Gerichte nicht nur optisch auf und machen aus jedem Quarkbrot einen Instagram-Hit, viele von ihnen besitzen auch sehr feine und ausgeprägte Aromen, die so manches Gericht nochmals geschmacklich aufwerten.

Wir haben uns also für Sie umgesehen und 20 Blüten für Sie zusammengestellt, die Sie unbedingt einmal ausprobieren sollten.

Nur bitte vorsichtig sein! Wenn die Pflanzen in der freien Natur oder in Ihrem Garten gepflückt wurden oder aus Quellen stammen, die sie explizit zum Verkehr verkaufen, ist alles gut. Pflanzen aus dem Gartencenter oder aus dem Blumenladen dagegen sind oft mit Insektiziden, Fungiziden oder auch Pestiziden behandelt und sollten keinesfalls gegessen werden! Außerdem stehen bestimmte Blütenpflanzen unter strengem Naturschutz, die darf man einfach nicht pflücken …

Apfel

Der Apfel ist seit jeher eine der beliebtesten Obstsorten überhaupt. Doch nicht nur die Früchte sind lecker – auch die Apfelblüten eignen sich hervorragend für den Verzehr. Leicht fruchtiges Aroma und blumiger Geschmack. Können auch kandiert oder zu Marmelade oder Sirup verarbeitet werden.

 

Bärlauch

Die Blätter des Bärlauchs kennen wir alle. Wussten Sie aber, dass auch seine Blüten wunderbar schmecken? Besonders als Würze für Salate, zum Aromatisieren von Fischgerichten oder als Bärlauchblütenessig sind die leicht nach Zwiebeln schmeckenden Blüten gut geeignet. Nicht mit Maiglöckchen verwechseln – die sind giftig!

 

Borretsch

Früher eine beliebte Gewürzpflanze, findet man den Borretsch heute nur noch selten im Kräuterbeet. Schade, der Borretsch entpuppt sich nämlich als Alleskönner: Er ist schnellwüchsig und anspruchslos und sehr hübsch anzusehen. Die blauen Blüten sind ebenso essbar wie die Blätter und haben ein feines Gurkenaroma, weswegen Borretsch auch als Gurkenkraut bekannt ist.

 

Eisbegonie

Beim Pflücken ist Fingerspitzengefühl gefragt – der Name „Eisbegonie“ stammt nämlich von der Eigenschaft der Pflanze, dass ihre Blätter so rasch wie Eis zerbrechen können. Säuerliche, fast zitrusartige Aromen und sehr frischer Geschmack. Gut geeignet für Süßspeisen oder fruchtige Desserts und Bowlen.

 

Jasmin

Mit seinem intensiven, süßen Duft und den wunderschönen Blüten ist der Jasmin ohnehin schon eine beliebte Pflanze, auch wenn es ihm in Deutschland oft etwas zu kalt ist. Frisch oder getrocknet werden die süßen Blüten traditionell zu Tee oder in Desserts verarbeitet, aber auch als Limonade oder in Eiscreme sind sie beliebt.

 

Kapuzinerkresse

Fast schon ein Klassiker: Mit ihrem würzig-scharfen Geschmack eignen sich die sehr hübschen Blüten perfekt für Salate oder als Brotbelag, der nicht nur schmeckt, sondern auch gut aussieht. Gerne wird die Kapuzinerkresse auch als Kapernersatz verwendet: Kocht man die noch geschlossenen Knospen in einer Brühe aus Essig, Wasser und Salz ein, halten sich die „falschen Kapern“ monatelang.

 

Kornblume

Strahlend blaue Blüten: Die Kornblume zählt für viele zu den spektakulärsten Wildblumen. Geschmacklich sind die Blüten nicht so aufregend: Schwach würzig und leicht bitter ist die Kornblume keine Delikatesse, aber trotzdem wunderschön anzusehen und entsprechend perfekt als essbare Deko geeignet.

 

Lavendel

Mit ihrem intensiven Aroma ergänzen Lavendelblüten besonders herzhafte Fleischgerichte und lassen sich auch zu süßen Nachspeisen verarbeiten. Für den Verzehr eignet sich vor allem der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) – andere Sorten wie der Schopflavendel (Lavandula stoechas) oder der Speiklavendel (Lavandula latifolia) schmecken nicht wirklich gut.

 

Löwenzahn

Die Blätter der Pflanze machen sich wunderbar als Salat oder als Suppe. Aber auch die gelbe Blüte des Löwenzahns eignet sich hervorragend für den Verzehr – mit ihrem süßlichen Geschmack ist sie eine schöne Dekoration für Kuchen und Torten; sie lässt sich aber auch zu Gelee und Marmelade verarbeiten.

 

Phlox

Die intensiv duftenden Blüten der Staudenphlox zeichnen sich durch ein kräftiges Aroma aus und passen hervorragend zu Gerichten mit entsprechend ausgeprägtem Eigengeschmack.

 

Ringelblume

Eigentlich ist die Ringelblume vielen ja eher als Arzneipflanze bekannt, die bei Hautverletzungen helfen soll. Man kann die Blüten der Ringelblume aber auch problemlos als Tee kochen oder essen. Zwar haben sie keinen starken Eigenschmack, sind aber ein echter Hingucker in Salaten und zu zahllosen anderen Speisen.

 

Rose

Dieser Duft! Auch in der Küche machen Rosenblüten bzw. Rosenblütenblätter eine gute Figur, denn sie sehen nicht nur gut aus, sondern schmecken auch herrlich intensiv. Vorsicht: Pfingstrosen (Paeonia), Stockrosen (Alcea rosea) und Christrosen (Helleborus niger) teilen sich zwar mit der Rose den Namen, gehören aber nicht zur Gattung Rosa und sind in der Regel giftig!

 

Salbei

Salbei ist in fast jedem Kräutergarten zu Hause. Gut so, denn die Pflanze kann mehr, als man vielleicht ahnt. Tatsächlich sind nicht nur die Blätter der Pflanze verwendbar, auch die Blüten lassen sich hervorragend einsetzen. Je nach Salbeisorte kann der Geschmack der Blüte dabei von bitter über sauer bis leicht süßlich ausfallen.

 

Schlüsselblume

Sie sehen nicht nur wirklich gut aus, die Blüten der Schlüsselblume sind mit ihrem leicht süßlichen Geschmack auch ein wahrer Gaumenschmaus. Allerdings sollte die Schlüsselblume nur in Maßen verzehrt werden, da sie magenreizende Saponine enthalten kann. Und vom Blumenpflücken in der freien Natur sollten Sie absehen, da die Schlüsselblume unter Naturschutz steht.

 

Schnittlauch

Noch so ein Klassiker. Seine schönen violetten Blüten sind ein echter Hingucker und eigentlich noch ein ziemlicher Geheimtipp in der Küche: Sie ähneln dem Geschmack von jungem Schnittlauch, sind aber wesentlich milder und dezenter. Die Blüten passen gut zu Fleisch oder Salat, können aber auch ein Butterbrot oder würzigere Nachspeisen ergänzen.

 

Sonnenblume

Ihre Blütenblätter sind absolut essbar, wenn sie auch nach nicht besonders viel schmecken oder duften. Sie punkten eher durch ihr fantastisches, kräftig-frisches Gelb und sind eher zur optischen Aufwertung geeignet. Auch schön …

 

Taglilien

Die Taglilie (Hemerocallis) ist bei uns zwar kaum als essbare Blüte bekannt, doch in Ostasien ist die Pflanze seit Langem beliebt. Dort werden die schönen Blumen für den Verzehr angebaut, weil ihre süßlichen, dabei aber dezent scharfen Blüten eine begehrte Küchenzutat sind. Gut als Salat, am Reisgericht oder auch im Eis.

 

Veilchen

Besonders die Blüten des Duftveilchens (Viola odorata) besitzen einen lieblichen Geruch und ein mildes Aroma. Sie eignen sich nicht nur als kandierte Süßigkeit, sondern lassen sich auch gut mit Salaten kombinieren oder sogar pur genießen.

 

Vergissmeinnicht

Dieser Frühlingsbote ist nicht nur im Garten gut – auch als Dekoration für Suppen und Salate sind die kleinen Blüten perfekt geeignet. Vergleichsweise wenig Eigengeschmack, aber optisch die wahre Wonne!

 

Zucchini

Die großen gelben Blüten sind der reine Augenschmaus. Doch die Zucchiniblüte sieht nicht nur gut aus, sondern schmeckt auch ausgesprochen delikat. Besonders gut eignen sich die Blüten als Ergänzung zu Fleisch und Fisch, aber auch Zucchiniblüten mit verschiedenen Füllungen sind ein wahrer Hochgenuss.