Von der Londoner Upperclass bis hin zu George Washingtons Lieblingsgetränk
Der Eierpunsch hat eine lange Reise hinter sich! Schon früh avancierte er in den höchsten Kreisen Londons zum Szenegetränk. Zu Zeiten, als frische Milch und Eier ausschließlich der wohlhabenden Oberschicht zur Verfügung standen, genau wie Brandy, wuchs seine Popularität stetig. Durch die Kolonialzeit fand der Eierpunsch seinen Weg schließlich in die USA. Dort soll bereits der erste Präsident der Vereinigten Staaten so von Eierpunsch angetan gewesen sein, dass er beschloss sein eigenes Rezept zu kreieren. Fester Bestandteil von George Washingtons Rezeptur waren dabei je ein Schuss Brandy, Rye Whiskey, jamaikanischer Rum und Sherry. Die bekannteste amerikanische Eierpunsch-Variante ist aber tatsächlich der Tom & Jerry. Er besteht vorwiegend aus Eiern, Brandy, Rum und Gewürzen wie Zimt, Muskat und Nelke. Diese Variante ist wahrscheinlich auch am ehesten vergleichbar mit dem deutschen Eierpunsch.
Mit dem Eierpunsch um die Welt
In Frankreich ist Eierpunsch übrigens als „Lait de Poule“ bekannt. In dieser Variation werden Eigelb, Zucker und Orangenblütenwasser verwendet und alle Zutaten über einem heißen Wasserbad erwärmt. Tradition hat das Getränk ebenso in Mexiko, wo der „Rompope“ auf Rumbasis mit Mandeln, Zimt, Nelkenpfeffer, Vanille, Pinienkernen und Schokolade konsumiert wird. Generell ist der Eierpunsch besonders beliebt in Süd- und Lateinamerika, wo er in den verschiedensten Variationen genossen wird. In Puerto Rico etwa trinkt man ihn mit Kokosmilch, in Peru mit Biblia con Pisco, einem landestypischen Traubenbrandy. Weitere Abwandlungen finden sich außerdem in Kolumbien mit dem „Sabajón Colombiana“ wie auch in den Niederlanden, wo der Eierpunsch unter dem Namen „Advocaat“ zu finden ist.