Brownies

Tiefbraun, saftig, süß und klebrig: So sieht ein perfekter Brownie aus. Die Ikone der US-amerikanischen Küche enthält sehr viel Butter und Zucker, Kakao und Schokolade, dafür aber relativ wenig Mehl und meistens auch kein Backpulver. Ein echter Brownie ist deswegen immer sehr flach und im Inneren sehr weich und fast noch flüssig. Weil das so gewollt ist, lassen sich die meisten Zutaten eines Brownies sehr einfach durch vegetarische, vegane und glutenfreie Alternativen ersetzen. Besonders saftig wird ein Brownie durch die viele Butter, die sich aber auch gut durch Zucchini ersetzen lässt. Brownies ganz ohne Zucker zu backen ist kaum denkbar, allerdings gibt es sehr gute Alternativen zum industriell gefertigten Kristallzucker. Ein Blondie ist übrigens nur ein Brownie, der mit weißer Schokolade und ohne Kakao gebacken wird.

Brownies sind typisch amerikanisch

Ohne jeden Zweifel zählen Brownies zu den ikonischen Errungenschaften der US-amerikanischen Küche. Und weil sie so sagenhaft erfolgreich sind, ist auch fast schon egal, wo, wie und warum sie erfunden worden sind. Die eine Variante erzählt von einem Backstuben-Unfall, bei dem die nicht ganz konzentrierte Bäckerin oder Bäcker beim Vorbereiten des Rührteigs schlicht das Backpulver vergessen hat. Eine andere Geschichte lautet, dass zur Weltausstellung 1893 in Chicago eine Gastronomin ganz gezielt besonders kleine, süße und gut zu transportierende Gebäckstücke entwickeln ließ, die die hungrigen Messebesucher mitnehmen und vor allem schnell mit den Fingern genießen konnten.

Wie gesagt, das alles ist im Grunde komplett nebensächlich. Nicht egal dagegen ist, dass der konsequente Verzicht auf Backtriebmittel (in den USA üblich, hier nicht zwingend erforderlich) immer zuverlässig dafür sorgt, dass ein anständiger US-Brownie in seinem Inneren fast noch flüssig ist. Das dürfte so ziemlich alle begeistern, die schon als Kind in der Küche ganz scharf darauf waren, den noch rohen Teig von Quirl oder Löffel zu schlecken.

Kakao und Schokolade machen den Brownie so braun

Ihre tiefbraune Färbung verdanken die Brownies einmal dem reichlich zugeführten Kakaopulver und zum zweiten jeder Menge dunkler Schokolade, die unbedingt auch in den Teig gehört. Die unbeschreibliche Opulenz der Küchlein rührt allerdings von den fast schon unverschämt großen Mengen Butter und Zucker her, die in einen Brownie kommen.

So werden klassische Brownies gemacht

Im Prinzip ist ein Brownie also keine allzu große Sache – zumindest nicht in der Herstellung. Er besteht aus einem normalen Rührteig, der eine Extraportion an Schokolade, Zucker und Butter abbekommt. Sein unwiderstehlicher Charme liegt darin, dass er in der Mitte noch deutlich pastös, saftig bis cremig, schwer bis recht matschig, sehr feucht bis fast roh ist. Um diesen Effekt zu erzeugen, darf in echten amerikanischen Rezepten auch nie Backpulver enthalten sein.

Gebacken werden die saftigen Stückchen meist in speziellen rechteckigen Auflaufformen oder Backblechen (so gesehen reden wir von einem Blechkuchen). Erst nach dem Auskühlen wird der Brownie-Rohling in die typischen kleinen, ebenfalls rechteckigen und mundgerechten Portionen geschnitten. Zudem lässt sich der Teig sehr gut mit Nüssen, Früchten, Cremes, Kokosraspeln oder noch mehr Schokolade verfeinern.

Die wahrscheinlich einzige Schwierigkeit beim Backen liegt darin, dass der Teig nicht zu hoch und nicht zu niedrig aufgetragen sein darf, weil er sonst entweder zu flach und zu trocken oder zu hoch und dann tatsächlich noch zu roh wird. Auch die Backzeit ist entscheidend – sie darf nicht zu kurz und nicht zu lang sein. Als Richtwert gelten zwar ca. 20 bis 30 Minuten, grundsätzlich gilt aber die Regel, die Brownies lieber zu früh als zu spät aus der Hitze zu holen.

Brownies können auch trockener sein

Wahre Brownie-Experten unterscheiden zwischen fudgy und cakey. Cakey geht eher in Richtung Schokoladenkuchen, wie wir ihn typischerweise kennen, also trockener im Teig und deutlich stärker durchgebacken. Die Fudgy-Brownies haben ein klebriges Mundgefühl und diese zähe, fast noch rohe Masse, die herausquillt, wenn man in den Brownie beißt.

Die wichtigsten Zutaten für klassische Brownies

Butter und Zucker

Wenn Sie die Fudgy-Konsistenz erreichen wollen, dann brauchen Sie vor allem Butter, die nicht nur die gewünschte Textur, sondern auch gehörig Geschmack in den Teig bringt. Je mehr Butter enthalten ist, desto weicher und saftiger wird das Gebäck. Ähnliches gilt für den Zucker. Der sollte am besten Voll- oder Rohrohrzucker (Muscovado) sein, der gröber und auch feuchter ist als Kristallzucker. Außerdem bringt er mehr Nährstoffe (was im Zusammenhang mit dieser extrem ungesunden Kalorienbombe aber eigentlich auch egal ist) und einen leicht karamelligen Geschmack mit.

Tipp: Wenn Sie Ihre Brownies besonders saftig haben wollen, aber vor der ganzen Butter zurückschrecken, dann reiben Sie eine mittelgroße Zucchini grob mit der Vierkantreibe, lassen sie abtropfen und geben sie in den Teig.

Schokolade und Kakao

Die Schokolade gelangt wie schon beschrieben auf zwei verschiedenen Wegen in den Brownie: durch Kakaopulver und Schokolade am Stück. Bei der Tafel sollte es sich um Zartbitterschokolade mit einem möglichst hohen Kakaoanteil (70 % oder mehr) handeln. Kuvertüre hingegen sollte niemals verwendet werden, weil sie einen viel höheren Fettgehalt hat und die spätere Konsistenz der Brownies komplett ruiniert.

Zudem sollte auch ein guter Anteil an Kakaopulver enthalten sein. Aber Achtung: Greifen Sie hier bitte nicht zur zuckerhaltigen Trinkschokolade, sondern zu echtem, schwach entöltem Kakao. Zusammen mit dem wirklich wenigen Mehl gibt der Kakao dem Teig seinen Halt (wenn man das so sagen will)

Diese Fehler sollten Sie beim Brownie-Backen vermeiden

  • Noch mal kurz zur Schokolade: Diese wird gern geschmolzen und dann direkt zum Teig gegeben. Böser Fehler, denn wenn die Masse noch heiß in den Teig kommt, verdirbt sie die Brownies. Sie werden dann hart – und das ist nun wirklich das Letzte, was man will. Lassen Sie die Schokolade also unbedingt zunächst 15 bis 20 Minuten abkühlen und geben Sie sie erst dann in den Teig.
  • Der Teig sollte im Übrigen auch nur kurz verrührt werden. Je länger Sie die Zutaten miteinander verarbeiten, desto weniger saftig wird das Gebäck.
  • Und schlagen Sie bloß die Eier nicht auf, sondern verrühren Sie sie einfach ein bisschen. Geschlagene Eier machen den Teig luftig und locker – und genau das ist ein Brownie nun mal nicht.
  • Eine weitere Sache, die unbedingt mitgedacht werden sollte, ist die unterschiedliche Ausstattung von amerikanischen und deutschen Küchen. Wenn Sie also ein Originalrezept verwenden, dann müssen Sie genau darauf achten, welche Größe die angegebene Backform haben soll; davon hängen die Füllhöhe und Wohl und Wehe der Brownies ab. Die speziellen Original-Brownie-Bleche sind viel kleiner und haben einen etwas höheren Rand als die, die wir normalerweise verwenden. Ist die Füllhöhe zu gering, weil die Form größer ist, dann werden die Brownies tendenziell trocken. Ist zu viel Teig auf zu wenig Raum verteilt, gart der Kuchen nicht ausreichend durch. Die ideale Füllhöhe beträgt etwa zwei bis drei Zentimeter.

Es gibt auch Brownies ohne Kakao

Ein Blondie ist eine Variante des Brownies, der der Kakao fehlt. Meist wird er durch (noch mehr) Zucker bzw. weiße Schokolade ersetzt. Auch hier können Sie das Gebäck mit Nüssen, Kokos, Karamell oder auch frischen Beeren veredeln.

Glutenfreie, vegetarische und vegane Brownies

Einer der ganz großen und auch typischen Vorteile bei einem Brownie ist ja, dass er weder aufgehen noch durchgebacken werden soll – was geradezu dafür prädestiniert, vegetarische, vegane oder glutenfreie Brownie-Alternativen zu zaubern.

Unser Lieblingsrezept für vegane Brownies finden Sie übrigens hier.

Auf Zucker kann man zwar eigentlich nicht verzichten, aber immerhin können Sie selbst entscheiden, welche Süßungsmittel Sie verwenden möchten. Datteln, Honig oder Agavendicksaft sind zwar natürlichere Zuckerquellen, aber Zucker enthalten sie trotzdem in rauen Mengen. Allerdings – das hatten wir ja schon erwähnt – werden Brownies wirklich nur häppchenweise genossen, größere Mengen sollte man ohnehin nicht auf einen Schlag vertilgen. Deswegen finden wir: Hier darf man in Sachen Zucker ruhig mal ein Auge zudrücken.

 

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