Herkunft und Nutzung von Birnen
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Birnen also: Sie zählen zum Kernobst, sind aber über ihre gemeinsame Zugehörigkeit zur Familie der Rosengewächse recht eng mit dem Steinobst verwandt und schon seit vielen Tausend Jahren Kulturbegleiter. In China wurde vor allem die Variante „Pyrus pyrifolia“ gezüchtet, die eher rund ist. Kleinasien hingegen verdanken wir die „Pyrus communis“, die in unseren Breiten vorherrscht und eben die typische Form aufweist.
Birnen können roh verzehrt, getrocknet, als Zutat beim Kochen verwendet (zum Beispiel zusammen mit Bohnen und Speck) oder entsaftet werden. Sehr typisch ist auch die Herstellung von Birnenkraut oder Obstbränden (Williams-Christ-Branntwein). Und obwohl es weltweit ziemlich viele Birnensorten gibt (man geht von rund 5.000 aus), kommen meist nur diejenigen in den Handel, die sich als besonders robust bei der Lagerung erwiesen haben: Der große Nachteil des Obstes ist nämlich seine Anfälligkeit für Fäulnis – einer der Gründe, warum es so viele Birnenbrände und konservierende Methoden (Kompott, Einkochen, Entsaften) bei der Verwendung gibt.
Ernte von Birnen
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Birnen haben eine recht lange Saison. Die Erntezeit geht von Juli bis Dezember. Im Juli werden die ersten Sommerbirnen geerntet, die nicht sehr lange lagerfähig sind. Im Herbst folgen dann die Winterbirnen, die deutlich länger gelagert werden können.
- Im Kühlschrank sind Birnen zwei bis fünf Monate haltbar.
- Eingefrorene Birnen sind bis zu zehn Monate haltbar.
- Eingekochte Birnen sind bis zu zwei Jahre haltbar.
Einkauf von Birnen: worauf Sie achten sollten
Birnen werden meist unreif verkauft, weil sie druckempfindlich sind. Da das Obst nachreift, wird es nach einigen Tagen Lagerung bei Zimmertemperatur reif für den Verzehr. Allerdings kann das Obst schnell schlecht werden, wenn Sie es zu lange oder falsch lagern. Schlechte Birnen erkennen Sie daran, dass das Fruchtfleisch eine matschige Konsistenz bekommt. Außerdem begünstigen Druckstellen eine frühe Schimmelbildung.
Gesundheitliche Wirkung von Birnen
Die enthaltenen Gerbsäuren wirken darüber hinaus der Entstehung gesundheitsschädigender Darmbakterien entgegen und beugen dadurch Entzündungen im Magen-Darm-Trakt vor. Dieser Umstand und ihr hoher Ballaststoffanteil machen die Birne zu einem Top-Tipp bei Verdauungsstörungen.
Birnen und Birnbaumholz
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Neben den köstlichen Früchten ist es aber auch das Holz, das wegen seiner Farbe, Dichte und guten Polierbarkeit vor allem beim Möbelbau sehr oft zum Einsatz kommt – es ist hart, schwer, zäh und wenig elastisch. Außerdem trocknet es langsam und ohne große Rissbildung und bleibt in trockenem Zustand äußerst formstabil.
Über das Tischlern hinaus eignet sich Birnbaum trotz seiner Härte sehr gut zum Schnitzen feinster Details; es gibt (bzw. gab) sogar den „Mostbirnenschnitzer“, den Vertreter einer alten Handwerkskunst: Er schnitzte aus dem Holz Backformen, aber auch Druckstöcke oder Lettern.
Schwarz gebeiztes Birnbaumholz wurde in der Kunsttischlerei zudem gerne als Ersatz für das seltenere und teure Ebenholz verwendet, da es sich, nun ja, sehr gut beizen lässt. In dieser gefärbten Variante wurde und wird es häufig auch als „Deutsches Ebenholz“ bezeichnet.
Anbau von Birnen
Bei der globalen Birnenproduktion schafft es Deutschland mit seinen schlappen 40.000 Tonnen pro Jahr auf den 32. Platz, Italien landet mit gut 600.000 Tonnen auf Platz zwei, und all das ist gar nichts, wenn man bedenkt, dass China unangefochten den ersten Platz belegt – mit 16 Millionen Tonnen.