Haselnuss
Man kann es heute kaum glauben, aber nach dem Ende der letzten großen Eiszeit (also ca. 7.000 bis 8.000 v. Chr.) bestanden die mitteleuropäischen Wälder weitgehend aus Haselsträuchern. Sie waren dermaßen erfolgreich, dass sie sogar die deutlich höheren und robusteren Buchen- und Birkenwälder verdrängten.
Erst viel später wurde die Haselnuss von der Eiche verdrängt. Gut für uns! Der Tisch war überaus reichlich für die Jäger und Sammler gedeckt. Und weil die Nuss in ihrer Schale sehr lange haltbar ist, war sie auch ein wirklich guter Wintervorrat. Heute kommen die meisten Haselnüsse aus der Türkei.
Mandel
Schon geht’s los: Die Mandel ist eigentlich gar keine Nuss, zumindest nicht im botanischen Sinn. Das kann uns jetzt ziemlich egal sein, aber genau genommen zählt die Mandel zu den Rosengewächsen, was irgendwie ganz romantisch ist. Egal! Ihren Ursprung hat die kleine Köstlichkeit wohl in Südwestasien, von wo sie allmählich ihren Siegeszug nach Mitteleuropa antrat. Grundsätzlich unterscheiden wir heute Steinmandeln, Bittermandeln und Krachmandeln. Die ersten beiden wollen Sie nicht wirklich essen, aber die Krachmandel ist die mit der Schale, derer man auch mit handelsüblichen Nussknackern noch Herr wird. Also: immer nach Krachmandeln suchen, wenn Sie welche mit Schale wollen!
Walnuss
Die fremde Nuss – so ist es bereits in ihrem Namen hinterlegt: Weil die Walnuss ihren Weg über Italien und Frankreich (also von den Romanen stammend, deshalb „welsch“ genannt) nach England fand, wurde sie natürlich umgehend als unbekannte Importware deklariert, was auf Altenglisch „wealh“ + „hnutu“ hieß. Seltsam, dass der Name dann wieder als solcher zu uns zurückkam und nur ein bisschen zu „Walnuss“ mutierte. In Frankreich heißt sie „noix“ und in Italien „noce“. Auf jeden Fall schmecken Walnüsse nicht nur sehr gut und eignen sich in vielfältiger Weise für Backofen und Küche, sie sind auch wirklich kerngesund.
Je nachdem, ob frisch oder getrocknet, haben Walnusskerne einen Fettanteil von 42 bis 62 %, 11 bis 16 % Eiweiß und 15 bis 23 % Kohlenhydrate. Walnüsse haben von allen Nussfrüchten mit knapp 7.500 mg/100 g den höchsten Gehalt an Linolensäure (einer für das Herz gesunden Omega-3-Fettsäure).
Erdnuss
Noch so eine Nuss, die nicht wirklich eine ist: Eigentlich zählt die Erdnuss nämlich zu den Hülsenfrüchten (Erbsen, Bohnen usw.). Weil bei ihr allerdings im Unterschied zur Hülsenfrucht die Hülse nicht aufreißt, wenn die Samen reif sind, sondern strikt geschlossen bleibt, tut man ihr eben den Gefallen und ordnet sie kurzerhand beim Schalenobst ein. Und der Name sagt auch schon einiges: Sie wächst nicht an Büschen, Sträuchern oder Bäumen, sondern – ganz krautig – in unmittelbarer Bodennähe. Und nochmal zum Namen: Der englische Begriff „Pea-Nut“ (Erbsennuss) verweist deutlich auf ihre Verwandtschaft mit den bereits erwähnten Hülsenfrüchten.
Auf jeden Fall begleitet die Erdnuss den Menschen schon seit mindestens 8.000 Jahren, wie archäologische Funde aus Peru belegen (Erdnüsse entstammen der Andenregion) – und auch das aus gutem Grund: reichlich Fett, relativ wenig Stärke, auch roh genießbar und, wenn getrocknet, gut und lange haltbar. Allerdings ist ihr Anteil an Omega-3-Fettsäuren relativ gering, was nochmals darauf hinweist, dass die Erdnuss eben keine echte Nuss ist.