Makrobiotische Ernährung
Der Ansatz dieser Ernährungsform stammt aus der chinesischen Philosophie und wurde erstmals vom 4. bis 6. Jahrhundert vor Christus gelehrt. In Deutschland war es schließlich der Arzt Christoph Wilhelm Hufeland, der den Begriff seinerzeit in die Vorsorgemedizin integrierte. Zu seinen Patienten zählten u. a. die Herren Goethe und Schiller. Bekanntheit erreichte er durch das Buch „Makrobiotik oder die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern“. Dabei berief er sich stets auf einen Lehrsatz: „Vorbeugen ist besser als Heilen.“ Eine abermals gesteigerte Popularität erlangte die makrobiotische Ernährung in den 70er- und 80er-Jahren. Hier wurde der ursprünglich makrobiotische Ernährungsplan den westlichen Essgewohnheiten angepasst.
Bei der Makrobiotik bilden pflanzliche Nahrungsmittel die Grundlage der Ernährung. Ebenso wird auf die Verwendung von Naturreis und Getreide gesetzt. Auch schonend gegartes Gemüse kommt zum Einsatz. Sojaprodukte und Seitan decken währenddessen den Eiweißbedarf. Bevorzugt werden insgesamt Lebensmittel, die aus der eigenen Region stammen und saisonal sind. Der Verzehr von Fisch und Fleisch ist grundsätzlich erlaubt, kommt aber in der Makrobiotik nur selten vor. Aufgrund einer sehr einseitigen Lebensmittelauswahl wird die ursprüngliche makrobiotische Ernährungsform heute als bedenklich angesehen. Anteilig jedoch kann sie durch den hohen Einsatz von Vollkornprodukten die Verdauung positiv beeinflussen.
Trennkost
Nahrungsmittel, die in großen Mengen Eiweiß enthalten, wie einige Milchprodukte und viele Fleischsorten sollten nicht zusammen mit stark kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln wie Getreide verzehrt werden. Diesem Prinzip folgt die Trennkost. Geht es nach dem Erfinder dieser Methode, dem amerikanischen Arzt Howard Hay, ist das so beliebte Spiegelei mit Toast gar keine gute Idee! Hay vertrat die Ansicht, dass eine falsche Kombination von Nahrungsmitteln vom Körper nicht abgebaut werden kann und chronische Krankheiten samt Übersäuerung zur Folge hätte. Inzwischen ist jedoch längst bewiesen, dass der Säuregrad bei einem gesunden Organismus relativ konstant bleibt, unabhängig von der Nahrungszufuhr oder Kombination der Nahrungsmittel.
Die Methode der Trennkost wird bevorzugt bei Diäten angewandt. Das starke Reduzieren von Fleisch und Fett hilft bei der Gewichtsabnahme. Stattdessen erhält der Körper durch eine verstärkte Zufuhr von Obst und Gemüse (70–80 % der täglichen Mahlzeiten laut Hay) wichtige Nährstoffe und Vitamine. Strenge Befolger dieser Ernährungsalternative verzichten zudem ausnahmslos auf Zucker, Weißmehl- und Fertigprodukte. Erfolgreich angewendet werden kann das Prinzip der Trennkost dann, wenn eine leicht vegetarische Ernährungsweise mit viel Rohkost und wenig Fett vorliegt.
Anthroposophische Ernährung
Die anthroposophische Ernährungsphilosophie setzt auf frische und qualitativ hochwertige Nahrung aus biologischem Anbau. Die Ernährung besteht zu einem großen Teil aus Vegetarismus, befürwortet allerdings den Konsum von Milch und Eiern. Neben dem Ernährungsgrundsatz beschäftigt sich die Anthroposophie übrigens auch mit Politik, Religion, Medizin und Pädagogik. So verkörpert sie eine spezielle Art der Naturmedizin, die klassische Homöopathie und traditionelle Pflanzenheilkunde kombiniert anwendet.
Traditionelle Grundnahrungsmittel der anthroposophischen Ernährung sind die Getreidearten Reis, Hirse, Gerste, Roggen, Mais, Hafer und Weizen. Dazu kommen Milch und Milchprodukte. Auch Obst und Gemüse stehen auf dem Speiseplan. Durch die pflanzliche Nahrungszufuhr werden laut Anthroposophie bestimmte Körperregionen positiv beeinflusst. Wer dabei alle Teilbereiche der Pflanze isst – also Wurzel, Blatt und Stängel –, erzielt ein starkes harmonisches Gleichgewicht. Die Frische der Lebensmittel und auch der biologische Anbau spielen ebenfalls eine große Rolle. Nur so können diese laut anthroposophischer Lehre besonders vitale Kräfte aufweisen, die den Körper positiv beeinflussen. Auch wenn die Anthroposophie weit über den Ernährungshorizont hinausgeht, bleibt festzuhalten, dass diese Ernährungsform aufgrund von Ballaststoffen, Mineralstoffen und Vitaminen nicht nur abwechslungsreich, sondern auch sehr gesund ist.
Glutenfreie Ernährung
Gluten ist gerade in der Lebensmittelindustrie ein geschätzter Alleskönner. Ob Stabilisator, Geschmacksträger, Aromastoff oder Farbstoff – das Stoffgemisch erfüllt viele Funktionen. Es lässt sich in fast allen Getreidesorten finden und bildet die essenzielle Teiggrundlage bei Brot und Brötchen. Ohne die Bindung des Glutens würde der Teig schnell zerfallen, so aber bekommt er eine feste Form. Nicht jeder kann Gluten jedoch gleich gut aufnehmen. Dem liegt in den meisten Fällen Zöliakie zugrunde, eine sogenannte Glutenunverträglichkeit. Aber es gibt noch weitere Gründe, Gluten zu meiden. So erhofft man sich durch den Verzicht auch generell einen positiven Einfluss auf die Gesundheit. Gewichtsreduzierung kann hier ebenso angeführt werden wie die Senkung des Blutzuckerspiegels.
Da Gluten weitreichend in Lebensmitteln vorhanden ist, ist es anfangs durchaus mühsam herauszufinden, was man denn nun zu sich nehmen darf und was nicht.
Die folgende kleine Einteilung soll das Ganze vereinfachen.
Gängige Lebensmittel mit Gluten sind zum Beispiel:
Brot und Brötchen
Kuchen
Kekse
Nudeln
Pizza
Bier
Gluten ist außerdem versteckt in:
Tiefkühlprodukten und Fertigprodukten (Pommes oder Kroketten, Soßen, Suppen, Dressings)
Aufschnitt
Pudding
Eis
Schokolade
Chips und weiteren Snacks
Zahnpasta
Glutenfreie Lebensmittel sind:
Obst und Gemüse
Mais und Quinoa
Reis
Nüsse
Hülsenfrüchte
Pflanzliche Öle
Eier, Milch und Milchprodukte
Fisch und Fleisch
Wein
So kann glutenfreie Ernährung umgesetzt werden:
Wer glutenhaltige Produkte vollständig meiden will, sollte darauf achten, diese durch alternative Produkte mit gleichem Nährstoffgehalt zu ersetzen. Ansonsten gilt: Fertigprodukte meiden und selbst kochen! So wissen Sie immer genau, was Sie zu sich nehmen, und sind vor bösen Überraschungen sicher. Stück für Stück sollten Sie alle glutenhaltigen Lebensmittel aus den Vorratsschränken entfernen. Vorsicht ist auch bei Küchenutensilien und Arbeitsflächen geboten. Diese sollten stets sauber gehalten werden, sodass keine Krümel verbleiben, die für eine Person mit Glutenunverträglichkeit bereits ausreichen können, um sich unwohl zu fühlen. Ebenfalls ratsam ist es, Essen über die Woche zu planen, um sicherzugehen, dass genug glutenfreie Lebensmittel vorrätig sind.
Laktosefreie Ernährung
Wie Gluten kommt auch Laktose in einer Vielzahl an Nahrungsmitteln vor. Der Milchzucker ist ein beliebtes Bindemittel und wird gerne bei fettreduzierten Produkten verwendet. Auch als Aromaträger und Geschmacksverstärker kommt er zum Einsatz. Durch ihre Wasserbindungsfähigkeit findet sich Laktose zusätzlich in manchen Arzneimitteln wieder. Im Gegensatz zur Zöliakie können Betroffene bei Laktoseintoleranz oftmals dennoch anteilig zu laktosehaltigen Produkten greifen. Letztlich ist die Auswahl der Nahrungsmittel hierbei abhängig von der individuellen Verträglichkeit und vom Laktosegehalt. Kleinere Portionen, die über den Tag verteilt gegessen werden, sorgen also für weniger Probleme, und es ist durchaus möglich, dass Lebensmittel mit geringem Laktoseanteil gut vertragen werden können. Grundsätzlich ist bei Milch, Joghurt, Quark, Butter, Käse und allen anderen Molkereiprodukten jedoch Vorsicht geboten. Und auch Fertigprodukte sind tückisch, da bei ihnen gerne auf die Verwendung von Laktose zurückgegriffen wird.
Verträgliche Lebensmittel:
Sojamilch, Mandelmilch, Reismilch
Reis, Mais, Quinoa
Hülsenfrüchte
Obst und Gemüse
Fleisch und Geflügel
Fisch
Eier: Rührei, Spiegelei, gekochtes Ei
Unverträgliche Lebensmittel:
Milchpulver
Süß- und Sauermolke
Individuell abzuschätzen nach Verträglichkeit:
Milchprodukte mit Laktoseanteil
Brot und Backwaren
Fertigprodukte
Wurstwaren
Süßwaren